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Neue Medien im Sprachenbereich

Ein Beitrag von Inge-Anna Koleff (Verband Wiener Volksbildung) und Mario Rieder (Volkshochschule Ottakring) zum Thema Einsatz Neuer Medien in der Lehre und beim Lernen.



 

Der Bereich "Neue Technologien und Medien" umfaßt ein weites Feld: es beinhaltet klassische Lernsoftware bis hin zu den verschiedenen Formen elektronischer Datenübertragung. CD-Rom, e-mail, Internet sowie WorldWideWeb sind zur Zeit Schlagworte, die viele Probleme im Bereich (Sprachen)Lernen zu lösen scheinen.

Wo liegen also konkret die Einsatzmöglichkeiten dieser Technologien in der Sprachenbildung, und wie führen sie zu veränderten Formen des Lernens? Vom heutigen Stand der Technik eröffnen sich drei Bereiche der Verwendung, deren Möglichkeiten und Konsequenzen im folgenden näher betrachtet aber noch nicht entgültig bewertet werden können:


1. Das Internet als Materialenquelle und Kommunikationsmittel zum Sprachenlernen bzw. Unterrichten

Mit dem immer noch anhaltenden Wachstum des Internets ist eine fast unüberblickbare Informationsmenge im virtuellen Raum entstanden, die zugleich Nachrichtenagentur und Bibliothek, aber auch Verkaufsschau und Jahrmarkt ist, um nur einige Quellen zu nennen. Trotz vieler inhaltlicher Vorbehalte ist dieses Medium reichhaltige (Sprach)Materialenquelle für alle. Viele Argumente, die gegen das virtuelle Netz angeführt werden, sind richtig, gelten aber genausogut für andere Medien, ob gedruckt und gebunden oder elektronisch transportiert. Orientierung und bewußtes Auswählen sind Kriterien, die nicht nur im WWW zum Erfolg führen, da aber wahrscheinlich besonders wichtig sind.

Mit relativ geringem zeitlichen und finanziellen Aufwand kann zum Beispiel in (fremdsprachigen) Tageszeitungen geblättert, in Archiven und Bibliotheken in aller Welt recherchiert oder in homepages aller anderen Art gelesen werden:

z. B. BBC: http://www.bbc.co.uk/worldservice/BBC_English/

Das Internet/WWW wird so zu einem großen, praktisch unbegrenzten "Sprachenmaterial", das fremdsprachige Originaltexte genauso bereithält wie historisches oder landeskundliches Anschauungs- oder Quellenmaterial - allerdings unter zwei Voraussetzungen:

Erstens, der technische Zugang zum Internet. Da solche Zugänge im privaten Bereich erst zu einem geringen Teil vorhanden sind, ist es z.B. Aufgabe der Bildungseinrichtungen bzw. gemeinnütziger Vereine (non-profit organisations), solche Zugänge zu schaffen. Entsprechende Projekte (wie z. B. Schulen ans Netz, Volkshochschulen ans Netz oder Future Media) wurden bereits begonnen und werden sicherlich noch ausgebaut werden.

Zweitens, das Know-how der BenutzerInnen, wie die gewünschten Informationen möglichst effizient gesucht und gefunden werden und wie die dabei erhaltene Information bewertet werden kann - was eine gewisse Erfahrung im Umgang mit dem Medium voraussetzt. Auch hier sind Bildungseinrichtungen aufgerufen, derartiges Know-how aufzubereiten und in Seminaren oder im Internet selbst strukturiert weiterzuvermitteln.

Schulen ans Netz in Österreich:

http://www.schule.at

Informationsserver für LehrerInnen:

http://www.LISA.or.at

Wiener Volkshochschulen und Verband Wiener Volksbildung ans Netz:

http://www.vhs.at

Suchhilfen finden Sie z. B. im Internet selbst, u.a. auch in den webpages der Volkshochschule Ottakring, die dort zusätzlich eine Sammlung interessanter links zum Thema Sprachen anbietet, oder Sie besuchen vielleicht http://www.yahoo.com

Informationen im Bezug auf neue Medien für Kinder und Jugendliche finden Sie z. B. unter http://www.wienerzeitung.at/frameless/kinder.htm


2. Sprachenlernen/unterrichten mit Software bzw. CD-Rom

Der seit längerem bestehende Markt für klassische (Sprach)Lernsoftware (z. B. WIDA-Produkte, http://www.wida.co.uk/wida) erfuhr durch die Einführung der CD-Rom eine starke Ausweitung: CD-Roms, mit ihrer stark erweiterten Speicherkapazität ermöglichten es, klassische Lernunterlagen, wie z. B. Lehr- und Wörterbücher, Lexika, Hör- und Bildmaterialien, in das Medium Computer zu übertragen. Diese Entwicklung führt auch ein breites Qualitätsspektrum mit sich: von der bloßen "eins zu eins" Übertragung der Vorlagen bis hin zu komplexen, interaktiven Lernprogrammen, welche die Möglichkeiten des neuen Mediums voll nutzen (z. B. die neue CD-Rom "Einblicke" für Deutsch als Fremdsprache, entwickelt von der Firma Digital Publishing für das Goethe Institut, http://www.goethe.de/). Für den Einsatz im Sprachenbereich bedeutet es daher, daß Kriterien für die Bewertung dieser Software von Fachleuten und KonsumentInnen entwickelt wurden, die natürlich aktuell ergänzt bzw. erweitert werden müssen (siehe auch 10 Tips beim Einkauf von Sprachlernsoftware).

Eine große Veränderung beim Sprachenlernen bzw. Spracherwerb sollte man/frau aber beim Benutzen von Lernsoftware nicht unbedingt erwarten: generell soll Software als interessante zusätzliche Erweiterung der bereits vorhandenen Lernmedien, von Zeitschriften, Büchern über Hörkassetten bis hin zum Video betrachtet werden. (Siehe auch die Adressenliste der empfohlenen Fachgeschäfte in Wien).

Rezensionen von CD-Roms im Internet:

http://www.linse.uni-essen.de/rezensionen/rezens.htm
http://www.slf.ruhr-uni-bochum.de/
Zusätzliche Dienste an der Ruhr Universität Bochum, Besprechungen von Sprachlernsoftware (German) unter:
http://www.slf.ruhr-uni-bochum.de/slf/die/index.html
Nützliches für Schule und Selbststudium (Sprachlernsoftware, Politik, Kultur, Biologie, Mathematik, Spiele) Evaluationen von CD-Roms unter:
http://www.univie.ac.at/future.media/lernen.htm

3. Selbststudium und Fernunterricht für den Sprachenbereich im Internet/WWW

Mit den neuen Kommunikationswegen, die Internet/WWW und viele Online-Dienste anbieten, eröffnen sich Perspektiven für neue Formen des selbstorganisierten Lernens sowie des Fernunterrichts (open and distance learning).

Der traditionelle Begriff "Unterrichtsmaterialien" wird durch das neue Medium erweitert: vor dem Hintergrund des WorldWideWeb als eine immense Materialensammlung, wird die Herstellung gedruckter Lehrbücher und Materialsammlungen etc. zumindest fragwürdig. Kommentierte Linksammlungen im WWW ermöglichen das Selbststudium von zu Hause aus. Solche Sammlungen gibt es bereits auch im Wiener Volkshochschulbereich, z. B. für Business English Communication: http://www.vhs.at/business-english/home/links.html
oder für den 2. Bildungsweg: http://www.vhs21.ac.at/workroom, wo für bestimmte Fächer (z. B. Französisch) interessante Übungsmöglichkeiten (kostenlos) angeboten werden. FTP-Server ermöglichen es heute, zum Beispiel, sich gewünschte Materialien direkt auf den eigenen Computer herunterzuladen. Neuere Formen des Sprachenlernens, z. B. mittels e-mail, sind möglich geworden: Das Konzept des Tandemlernens (kurz gefaßt, das System "Ich lerne deine Muttersprache, du lernst meine Muttersprache") wurde bereits in das neue Medium transferiert und kann so heute auf der Basis der Schriftlichkeit stattfinden (siehe auch den Server der Universität Bochum/Deutschland, der eine e-mail Tandem Börse für Sprachenlernende mit Unterstützung der EU aufgebaut hat, http://www.slf.ruhr-uni-bochum.de/

Andererseits wird auch der Begriff "Lernort und Anwesenheit" umgedeutet bzw. erweitert: Kommunikation zwischen den Menschen, Lernenden und/oder mit ihren Unterrichtenden braucht nicht mehr ausschließlich in traditionellen (Klassen)Räumen stattfinden: Sie kann nun auch die neuen virtuellen Räume nutzen, die sich durch e-mail, Newsgroups, Diskussionsforen oder Online-Konferenzen eröffnet haben. Wird diese Art der Kommunikation in offen zugänglichen Foren wie z. B. Newsgroups organisiert, können sich diese Gespräche zu Diskussions- und Selbstlerngruppen erweitern, die entweder mit Unterstützung (von TutorInnen, ModeratorInnen) oder völlig autonom arbeiten. Auch "Chats" ermögliche diese Art der Kommunikation, z. B. Randall's English as a Second Language Chat Centre: http://www.esl-lab.com/chat (Visitors can chat in several different rooms, create their own private chat areas, find pen friends via the WebBoard, and more. Teachers can use the Chat Center as part of classroom activities or as a means of communicating with other educators. Links to: Online Articles on Chat: Chat Etiquette and Chat protocol, The Do's and Don'ts of On-line Conversation, Guidelines for Using an Internet Chatroom).

In diesem breiten Zusammenhang sei auch kurz erwähnt, daß das WWW dazu beitragen wird, einige Elemente des traditionellen kommunikativen Unterrichts, die sich in den 70er Jahren fast ausschließlich auf die mündliche Kommunikation bezogen haben, wiederum mehr in den Hintergrund zu stellen, denn - im WWW wird wieder gelesen und geschrieben (cit. Thomas Fritz, Verband Wiener Volksbildung).

Auf der Seite der Bildungsinstitutionen und -vereine müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, um das Funktionieren der neuen Bildungsmodelle zu garantieren: ein möglichst großes Know-how im Umgang mit den neuen Kommunikationstechnologien, entsprechende Aus- und Weiterbildungskonzepte für Unterrichtende bzw. LernberaterInnen oder TutorInnen, die Einrichtung elektronischer Diskussionsräume in den virtuellen Netzen und die Bereitstellung von technischer Infrastruktur für alle BenutzerInnen.

Abschließend soll noch einmal auf das Wesentliche bei der Nutzung der neuen Technologien hingewiesen werden: Die neuen Kommunikationswege und Formen des Lernens bzw. Unterrichtens erfordern von allen BenutzerInnen einerseits die Fähigkeit der Navigation beim Auffinden und Selektieren der Informationen, andererseits auch die Fähigkeit, die gefundenen Inhalte sinnvoll zu strukturieren bzw. zu bewerten und schließlich in bereits vorhandenes Wissen zu integrieren.

Who is Where: http://www.whowhere.com/
E-mail Find it: http://email.findit.at/

Letzte Änderung: 10.12.1999


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